10.07.2023
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Regionales Verkehrsmanagement
Seit Januar 2021 ist die Autobahn GmbH für Deutschlands Autobahnen zuständig. Diese Neuausrichtung hat bei den Ländern den Freiraum geschaffen, einen stärkeren Fokus auf ihre Verantwortungsbereiche in Sachen Mobilität, wie z. B. Tunnel, Straßen (Bundes- Land- und Kreisstraßen) sowie Mobilitätslösungen und Services für (kleine) Kommunen und Kreise zu legen.
Stärke durch Zusammenarbeit
Wie können Verkehrsteilnehmer:innen schneller, umweltschonender und vor allem sicher ihr Ziel erreichen? Mit dieser Kernfrage beschäftigt sich das regionale Verkehrsmanagement. Dafür arbeiten öffentliche und private Straßenverkehrsakteure einer Region auch über kommunale Grenzen hinweg zusammen, um gemeinsame Leitlinien, Prozesse, Standards und Systeme zu finden. Unter die relevanten Akteure fallen Straßenverwaltungen der Länder und Kommunen, die Autobahn GmbH sowie ÖV bzw. ÖPNV. Gemeinsam besprechen sie Themen wie Streckenauslastungen, Alternativrouten, den Einfluss von Baumaßnahmen, etc.
Allerdings kann es durch unterschiedliche Interessenlagen naturgemäß zu Konflikten kommen. Aus diesem Grund wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass alle sich stets „auf Augenhöhe begegnen“. Denn nur durch eine produktive Zusammenarbeit kann die größte Wirkung im ganzen Zuständigkeitsbereich erzeugt werden.
Stuttgart und Frankfurt als positive Beispiele
Einige Regionen haben bereits testweise Maßnahmen umgesetzt. Stuttgart hat sich 2017 dafür entschieden, das Straßennetz durch Verkehrsmanagement effizienter zu machen. Dort werden in vier Pilotkorridoren Lösungen für bestehende Probleme wie Überbelastungen und Staus erarbeitet. Auch Frankfurt a. M. hat ein Projekt gestartet, welches Abstimmungs- und Planungsprozesse etabliert. Pendlerströme sollen effizient gelenkt und Verkehrsteilnehmende rechtzeitig über Mobilitätsalternativen informiert werden.
Wie das Ganze funktioniert
Ein essentieller Aspekt ist die Erfassung und Auswertung der Verkehrsdaten im Untersuchungsgebiet. Durch kontinuierliches Monitoring können rechtzeitig verkehrsbeeinflussende Maßnahmen getroffen werden, wenn die Notwendigkeit dazu besteht. Eine Freundesgruppe reist zum Beispiel mit dem Auto zu einem großen Konzert an. Nachdem sie einige Zeit auf der Autobahn gefahren sind, erhalten sie über dynamische Wegweiser die Empfehlung, auf die Bundesstraße zu wechseln. Von dort aus werden sie zum nächsten freien Parkplatz im Umfeld des Ziels geleitet und können so den wegen eines Unfalls stockenden Verkehr vermeiden. Informationen aus dem Verkehrsmanagement können zusätzlich über Apps, Webportale oder durch direkte Integration in Fahrzeugdienste abgerufen werden.