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Mobilität zu Zeiten von Corona
Nachdem das soziale Leben aufgrund der Corona-Pandemie stark eingeschränkt wurde, hat sich die Mobilität urban und interurban stark verändert: So hat der Verkehr auf (deutschen) Straßen deutlich abgenommen. Immer mehr Menschen arbeiten von Zuhause oder passen ihr Mobilitätsverhalten an pandemietaugliche Infrastruktur an.
Das Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil bezifferte den Rückgang je nach Autobahn auf 30-50%. Spitzen zeigten sogar eine Abweichung von bis zu 70%.1 Dabei sinkt der Autoverkehr durchschnittlich deutlich stärker als der LKW-Verkehr. Das zeigt, dass die Versorgung mit Waren weiterhin gesichert und möglich ist. Auch in NRW hat das Virus zu einer beispiellosen Verkehrsberuhigung auf den Straßen geführt. Hier wurde ebenfalls bis zu 70% weniger Verkehr als im Vergleichszeitraum 2019 verzeichnet.2 Diese starke Abnahme an Verkehren zieht etwas nach sich: Weniger bis gar kein Stau findet sich aktuell auf deutschen Straßen. Da genügt ein Blick auf die zahlreichen Webcams der Länder. Auch auf den öffentlichen Verkehr hat die Corona-Pandemie deutlichen Einfluss. Nach einer Studie des ADAC fährt eine:r von vier nicht mehr mit dem ÖPNV. Und 27% geben an, auch nach der Krise mehr zu Fuß zu gehen.
Länder, Städte, Kommunen und Unternehmen reagieren vielfach mit tollen Angeboten auf die veränderte und schwierige Situation:
Damit das Klinikpersonal trotz eingeschränkter Mobilitätsangebote weiterhin sicher ans Ziel kommt, hat das NRW-Verkehrsministerium ein Sofortprogramm initiiert, bei dem Beschäftigte aus Krankenhäusern ab sofort kostenlos ein Mietfahrzeug nutzen können: Das Mietfahrzeugprogramm des Landes NRW. Das Personal soll so mobil bleiben und das Infektionsrisiko durch verhinderte Fahrten mit Bus und Bahn deutlich sinken. Beschränkt ist das Programm zunächst bis Ende Mai 2020.
Außerdem leistet der ADAC kostenlose Pannenhilfe für alle Menschen, die im Dienst der Gesundheit und der Versorgung in den sogenannten systemrelevanten Berufen unterwegs sind.
Berlin verwandelt darüber hinaus Autospuren in Radspuren: Mit einem Pilotprojekt wird durch provisorische Markierungen auf Hauptverkehrsachsen Platz für Fahrräder geschaffen. Für die Entscheidung sprechen die Abstandsempfehlungen, die Einschränkungen des ÖPNV sowie des Autoverkehrs und der Rat, notwendige Wege möglichst mit dem Fahrrad zu nutzen.
Mittlerweile fordern zahlreiche Radentscheide und Mobilitätsinitiativen aus ganz Deutschland eine pandemietaugliche Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr. In einem offenen Brief werden die Bundesregierung und Verkehrsminister der Länder zum Handeln aufgerufen, um eine sichere Mobilität in den kommenden Monaten zu gewährleisten: https://changing-cities.org/offener-brief-an-bundesminister-scheuer-zahlreiche-initiativen-fordern-umgehend-corona-sichere-rad-und-gehwege/
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1 https://www.rtl.de/cms/verkehr-auf-hessens-autobahnen-nimmt-um-bis-zu-70-prozent-ab-4512962.html
2 https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-herscheid-strassenverkehr-reduziert-sich-in-nrw-um-bis-zu-70-prozent-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200330-99-524377
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